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Was passiert bei einer Allergie – und was kann man dagegen tun?

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Jetzt im Frühling ist es besonders schön, draußen zu sein: Endlich wieder über die Wiese tollen, Federball spielen, in Bäumen herumklettern oder einfach nur faul rumliegen. Doch manche Kinder wünschen sich gerade nur den Winter zurück. Denn sobald sie draußen sind, juckt die Haut, tränen die Augen und läuft die Nase, manche haben auch Husten und Luftnot. Diese Kinder (und Erwachsenen) haben Heuschnupfen, sie sind allergisch.

Doch was bedeutet das? Was ist eine Allergie überhaupt? Was passiert im Körper? Und vor allem: Was kann man dagegen tun? Das klären wir heute mit der Allergie-Ärztin Astrid Schareina.

Was ist eine Allergie?

Unser Körper prüft genau, was wir alles aufnehmen. Er testet, welche Teilchen wir aus der Luft einatmen oder beim Essen runterschlucken. Dann bewertet der Körper, ob diese Dinge gefährlich für uns sein können. Wenn wir etwa Viren aufnehmen – die uns ja krank machen können – springt sofort das Immunsystem, unsere Körperpolizei an, und versucht die Viren zu vernichten. „Manchmal stuft der Körper Teilchen aber auch als gefährlich ein, die gar nicht gefährlich sind“, sagt Astrid Schareina. Dann kämpft das Immunsystem zum Beispiel gegen Blütenpollen aus der Luft – die uns eigentlich gar nichts tun. Diese Über-Reaktion nennt man Allergie. Das Besondere ist aber, dass unser Körper sich die gefährlichen Stoffe merkt. Wenn er wieder in Kontakt mit ihnen kommt, sind direkt die speziellen Antikörper zur Stelle. Deswegen bekommst du zum Beispiel jedes Jahr im Frühling, wenn bestimmte Pollen fliegen, Heuschnupfen.

Wogegen kann man allergisch sein?

Viele Menschen sind nur auf eine bestimmte Sache allergisch, manche aber auch auf mehrere. Das können die unterschiedlichsten Dinge sein: Dinge, die in der Luft herumschwirren, wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder Pollen – das sind Zellen von Blütenpflanzen, die durch den Wind zu anderen Blüten geweht werden, um sie zu befruchten. „Diese Menschen reagieren auf Eiweiße, die in den Pollen enthalten sind“, sagt Astrid Schareina. Wenn du auf Pollen allergisch ist, bekommst du den sogenannten Heuschnupfen. Es gibt aber auch Leute, die auf Nahrungsmittel wie Erdnüsse, Nüsse oder Krabben allergisch reagieren; Leute, die durch Stiche von Bienen oder Wespen einen allergischen Schock bekommen; oder Leute, die von einer gewissen Creme Ausschlag bekommen.

Wie äußert sich die Allergie?

„Wenn sehr viele Pollen durch die Luft fliegen, reagieren viele Leute darauf – sie müssen dann aber nicht allergisch sein“, sagt Astrid Schareina. Es kann auch sein, dass die Pollen einfach im Mund oder der Luftröhre kitzeln. Ob man allergisch gegen etwas ist, kann man bei einer Blutuntersuchung sehen oder mit einem Allergie-Hauttest herausfinden: Dann werden zum Beispiel Pollen auf die Haut geträufelt. Wenn die Haut juckt oder so etwas wie ein Mückenstich entsteht, bist du gegen diesen Stoff allergisch. Wenn du tatsächlich eine Allergie hast, kannst du verschiedene Probleme haben – das ist von Mensch zu Mensch total unterschiedlich. Manche bekommen Husten, Schnupfen oder können kaum noch atmen, andere haben Durchfall – und manche Menschen werden sogar bewusstlos. „Kinder haben bei einer Allergie manchmal zuerst einen Ausschlag und Juckreiz“, sagt die Ärztin.

Was kann man gegen eine Allergie tun?

Gegen die allergischen Beschwerden kann man Tabletten oder Nasenspray nehmen, sagt Astrid Schareina. Wenn du allergisch auf ein bestimmtes Nahrungsmittel wie Erdnüsse bist, darfst du dieses nicht essen. Um die Ursache der Allergie zu behandeln, kannst du eine spezielle Behandlung machen, die „Hyposensibilisierung“ heißt. Sie funktioniert so ähnlich wie eine Impfung und wirkt vor allem bei einer Pollen-Allergie gut: Du bekommst für drei Jahre einmal im Monat eine Spritze oder nimmst bei der Gräserpollen-Allergie einmal am Tag eine Tablette. „In der Spritze und den Tabletten sind Pollen oder andere Allergene“, erklärt Astrid Schareina. „Weil sie unter die Haut gespritzt werden, kann das Immunsystem überlistet werden: Es werden andere Abwehrzellen angesprochen und die allergische Reaktion verhindert“, sagt die Ärztin. Bei achtzig Prozent der kranken Kinder funktioniert diese Behandlung, Nebenwirkungen sind sehr selten. „Es ist wichtig, dass man eine Allergie schon als Kind behandelt. Sonst kann aus einem Heuschnupfen die viel schlimmere Krankheit Asthma werden.“

Wer bekommt eine Allergie?

Ob du eine Allergie bekommst oder nicht, hängt unter anderem davon ab, ob auch deine Eltern eine Allergie haben. „Generell ist es aber so, dass Kinder heute viel häufiger Allergien bekommen als früher“, sagt die Ärztin. Der Grund dafür ist, dass wir in einer saubereren Umgebung leben als früher – und dadurch viele Krankheiten verhindert werden. Ein Teil des Immunsystems hat jetzt aber nicht mehr so viel zu tun – und reagiert deswegen falsch auf eigentlich ungefährliche Sachen.

Von Angela Sommersberg

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