Ein neues Fahrrad, eine gute Note, einen Hund: Es gibt viele Dinge, die man sich wünschen kann. Sie können sich auf etwas richten, das man sich kaufen oder das man erreichen kann, wenn man sich anstrengt.
Es gibt aber auch Wünsche, die sich auf etwas ganz Anderes beziehen: auf das Leben, den Sinn von etwas, eine Fähigkeit. Um solche Wünsche geht es in den Büchern von Ingrid Godon und Toon Tellegen. Carl mit den blassblauen Augen und der Krawatte um den Hals hat diesen Wunsch: „Ich wünschte, das Glück wäre ein Gegenstand, den ich irgendwo gefunden und mit nach Hause genommen hätte.“
Ernste Gesichter
Die Zeichnungen in den Büchern „Ich wünschte“ und „Ich denke“ hat die flämische Illustratorin Ingrid Godon erst vor wenigen Jahren gemacht. Trotzdem wirken ihre Porträts von Kindern wie eine Mischung von Fotos und alten Gemälden. Und sie sehen definitiv nicht aus wie die Selfies, die jeder ständig von sich macht und auf denen alle lachen. Die Kinder auf Ingrid Godons Bildern haben Köpfe, die etwas zu groß aussehen. Sie blicken ernst aus weit auseinanderstehenden Augen.
Texte zu den Bildern
Die Porträts werden von Texten des niederländischen Schriftstellers Toon Tellegen begleitet. Er hat sich zu Ingrid Godons Bildern Geschichten ausgedacht: In kurzen Texten erzählt er, was er in den Augen der Gezeichneten sieht, von ihren Träumen, Ängsten und Sehnsüchten. Verborgene Gedanken und Gefühle werden so sichtbar.
Fotos von August Sander
In der Ausstellung „Schau mich an“ im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) sind Bilder und Texte aus den beiden Büchern zu sehen. Den modernen Illustrationen werden Kinderfotos des berühmten Fotografen August Sander gegenübergestellt. Ingrid Godon hat sich bei ihren Zeichnungen auch von seinen Fotos anregen lassen. August Sander lebte von 1876 bis 1964 – lange Zeit auch in Köln. Die Kinder wurden damals für die Fotos extra herausgeputzt und hübsch angezogen – mit Schleifchen in den Haaren, Hut auf dem Kopf, Kragen oder einer Krawatte um den Hals. Auch bei August Sander blicken die Kinder ernst in die Kamera und verziehen keine Miene. Sie mussten damals lange stillstehen für ein Foto, weil die Technik noch nicht so ausgefeilt war. Und auch die Fotos scheinen Geschichten und Gefühle der Abgebildeten zu erzählen. Obwohl fast hundert Jahre zwischen den Werken liegen, ähneln sie sich also doch.
Schickt uns eure Selfies
Wir wünschen uns, dass ihr uns Selfies mit kurzen Texten zu euren Wünschen schickt. Wir zeigen eine Auswahl davon in unserer Kinderzeitung „Duda“ und alle Fotos auf der Internetseite duda.news. Sie werden auch im Museum gezeigt. Unter allen Einsendungen (bis 7. Juni) verlosen wir ein Duda-Jahres-Abo und 10×2 Karten für das Musical „Wickie“ am 18. Oktober in Köln. Bitte schickt uns eine Einverständniserklärung eurer Eltern, damit wir die Fotos veröffentlichen dürfen.
Die Ausstellung
„Schau mich an“ ist bis zum 10. Juli im MAKK zu sehen. In der Ausstellung könnt ihr euch selbst zeichnen oder Selfies von euch machen und eure Wünsche aufschreiben. Die Ausstellung ist Teil der 20. Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen. Bis zum 12. Juni lesen Autoren aus Flandern in Belgien und den Niederlanden an Kölner Schulen und in Bibliotheken. Mehr Infos hier:
Von Kathy Stolzenbach
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