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Eklige Toiletten in der Schule

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Die Schultoilette ist so eklig, dass du lieber bis zu Hause wartest. Im Klassenzimmer ist es so kalt, dass du morgens einen Extra-Pulli anziehst. Und dein Kopf raucht, weil man das Fenster nicht öffnen kann.  Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du nicht alleine! Viele Schulen in Nordrhein-Westfalen müssen dringend saniert werden. Doch warum dauert das so lange? Das haben wir Agnes Klein gefragt. Sie ist in Köln für  Schulen verantwortlich.

Warum gibt es viele Mängel?

In Köln gibt es 300 Schulen. In großen Schulen laufen oft tausend Schüler täglich durch die Gänge, lernen in den Klassenzimmern und gehen in die Mensa. Manchmal geht beim wilden Spielen etwas kaputt. Andere Dinge sind zu alt und funktionieren deswegen nicht. Für die Sanierung der Schulgebäude ist nicht die Abteilung von Agnes Klein zuständig, sondern das Bauamt. Es wird auch städtische Gebäudewirtschaft genannt  und muss darauf achten, dass Gebäude in Ordnung sind. „Das Bauamt hatte lange nicht genug Geld in dem Topf, aus dem Sanierungen an Schulen bezahlt werden“, sagt Agnes Klein. „Deswegen ist viel liegen geblieben  und der Aufwand ist jetzt größer.“ Mittlerweile ist aber mehr Geld in dem Topf.

Warum dauert das so lange?

Weil der Stadt Angestellte fehlen, dauert es oft lang, bis etwas passiert. (Foto: dpa)

Weil der Stadt Angestellte fehlen, dauert es oft lang, bis etwas passiert. (Foto: dpa)

Wenn an einer Schule etwas kaputt ist, zum Beispiel eine Wand, dann müsste eigentlich Folgendes passieren: Der Schulleiter informiert einen Mitarbeiter vom Bauamt. Der fährt zur Schule, guckt sich die kaputte Wand an und beauftragt Handwerker, sie zu reparieren. Er überwacht die Aktion bis die Wand wieder schön ist. „Oft kommt es auf diesem Weg aber zu Verzögerungen“, sagt Agnes Klein. „Denn überall in der Verwaltung der Stadt Köln gibt es Personalmangel, auch beim Bauamt.“

Das heißt: Es gibt zu wenige Mitarbeiter, die sich um kaputte Schulen kümmern können. Und wenn es um größere Projekte geht, zum Beispiel den Bau einer Turnhalle, dauert es noch länger. Dann müssen viele Ämter zusammenarbeiten. Agnes Klein erzählt: „Das Gymnasium in der Kantstraße in Köln-Kalk soll ausgebaut und eine Dreifach-Turnhalle neu gebaut werden. Das hat der Rat 2009 beschlossen. Fertig wird das aber wohl erst 2019.“ Also zehn Jahre später!

Wie geht es weiter?

„Es dauert viel zu lange, bis in Köln eine alte Schule saniert wird oder eine neue entsteht – oft mehr als fünf Jahre“, sagt Agnes Klein.  An einem Ausbau oder Neubau  sind nämlich 16 Ämter beteiligt. Damit die Absprachen bald schneller funktionieren, hat Agnes Klein die „Projektgruppe Schulbau“ gegründet. Hier treffen sich alle Ämter an einem Tisch und diskutieren über Schulen. Zumindest das Toiletten-Problem ist Agnes Klein schon angegangen. „Die Toiletten sahen zum Teil wirklich widerlich aus, da musste was passieren.“ Handwerker haben an 182 von 300 Schulen die Toiletten saniert, viele andere kommen noch an die Reihe. Agnes Klein hofft, dass die Schüler in Zukunft auch gut mit den neuen Toiletten umgehen. Damit die schön und sauber bleiben.

Das sagen unsere Kinderreporter:

Charlotte:

Kinderreporterin Charlotte (Foto: Goyert)

Kinderreporterin Charlotte (Foto: Goyert)

Ich gehe auf das Gymnasium Schaurtestraße in Köln-Deutz. Die Schule wurde gerade erst frisch renoviert, daher gibt es nicht viel zu meckern. Wir haben eine tolle, neue Aula. Dort finden viele Veranstaltungen statt, zum Beispiel unsere Karnevalssitzungen. Das alte Gebäude wurde neu renoviert und  sieht jetzt von außen schön alt aus.  Wir haben eine große Freitreppe auf dem Pausenhof. Vom Gotenring aus kann man in einen Glasgang sehen, der den Neubau mit dem Altbau verbindet. Wir haben viele verwinkelte Gänge, wo wir uns in den Pausen treffen. Wir haben auch eine kleine, feine Kantine.  Außerdem haben wir eine schöne Bibliothek mit großer Bücherauswahl. Dort kann man über eine Treppe auf eine Empore gehen und über ganz Deutz schauen.  Die Toiletten sind aber sehr dreckig und eklig – wie wahrscheinlich an allen Schulen. Im Großen und Ganzen ist unsere Schule aber sehr gepflegt und sauber und ich fühle mich dort sehr wohl.

Jesse:

Kinderreporter Jesse (Foto: Goyert)

Kinderreporter Jesse (Foto: Goyert)

Meine Schule ist das Georg-Büchner-Gymnasium in Köln Weiden. Ich gehe gerne in meine Schule, die Lehrer und Kinder sind sehr nett und ich fühle mich total wohl. Aber die ganze  Schule ist  sehr dreckig und kaputt und soll schon seit zehn Jahren saniert werden. Ich verstehe nicht, dass ständig neue schicke Büros gebaut werden und es an unserer Schule so lange dauert. In der Aula meiner Schule ist der Boden voller Kaugummis, die nicht mehr abgehen. Teilweise riecht es auch komisch in der Schule. Zum Glück sind jetzt für uns Fünft- und Sechstklässler neue Toiletten-Häuschen aufgebaut worden. In den Toiletten im Hauptgebäude stinkt es nämlich total. In der Turnhalle ist es immer kalt und da hat es auch schon rein geregnet. Durch die Fenster in unserem Klassenraum kann man fast nichts sehen, die sind irgendwie verblichen. Aber wir haben jetzt schöne Gardinen in der Klasse, das haben unsere Eltern organisiert. Nach Schulschluss laufen in den Zimmerdecken viele Mäuse rum.

Was kannst du tun?

In deiner Schule ist auch etwas kaputt, das dringend repariert werden sollte? Dann sprichst du am besten die Schülervertretung an. Die können dann mit der Schulleitung sprechen – und die stellt den Kontakt zum Bauamt her. Oft wissen die Schülervertretung oder die Schulleitung auch, ob schon etwas in Planung ist.

Uns hier in der Kinderredaktion interessiert, wie es bei dir an der Schule aussieht. Ist es dreckig? Sind Sachen kaputt? Oder ist alles schön und neu saniert? Schick uns eine Mail, mit Name, Alter, deiner Schule und  gerne auch mit Foto an duda@dumont.de

Von Angela Sommersberg

 

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