Eine Fußball-Weltmeisterschaft kurz vor Weihnachten? Das wird es geben! Und zwar im Jahr 2022 in dem heißen Wüstenland Katar. Schon seit Jahren geht es in den Nachrichten immer wieder um Katar – auch gerade ist das so. Dieses Mal ist aber nicht Fußball der Grund, sondern Politik. Wir erklären, worum es geht.
Was ist passiert?
Katar liegt im Nahen Osten. Das Land ist fast komplett von Meer umgeben und hat nur eine Landgrenze – zu Saudi-Arabien. Vor einigen Tagen hat Saudi-Arabien diese Grenze aber dicht gemacht und jeden offiziellen Kontakt zu Katar abgebrochen. Auch vier weitere Länder aus der Region wollen keine Beziehungen mehr zu Katar haben. Das sind: die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ägypten und Jemen.
Warum kein Kontakt mehr?
Die fünf Länder behaupten, dass Katar Terrororganisationen unterstützen würde. Das finden die Länder nicht gut – und wollen deswegen nichts mehr mit Katar zu tun haben. Angeblich hilft aber auch Saudi-Arabien Terrorgruppen. Deswegen glauben Experten, dass das Terror-Argument vorgeschoben ist und es eigentlich um etwas anderes geht: Um den Iran, ein Land, das in der gleichen Region liegt. Viele Länder dort verstehen sich nicht gut mit dem Iran – Katar aber schon. Denn die beiden teilen sich ein Erdgasfeld, das unter dem Meer liegt. Es kann also sein, dass die anderen Länder Katar dafür bestrafen wollen, dass es sich mit dem Iran versteht.
Wie geht es jetzt weiter?
Viele Experten hoffen, dass Politiker aus den fünf Ländern sich doch mit Politikern aus Katar zusammensetzen, um den Streit friedlich zu schlichten. Klar ist auf jeden Fall, dass die Bevölkerung in Katar unter dem Streit leidet: Weil die einzige Grenze geschlossen ist, können nicht mehr genug Lebensmittel nach Katar gebracht werden. Das Land produziert aber selbst nicht genug.
Hat das Einfluss auf die WM?
Vermutlich wird die Krise keine Auswirkungen auf die WM in fünf Jahren haben. Der Weltfußballverband Fifa zumindest sagt, dass die WM in Katar stattfinden soll. Organisationen für Menschenrechte kritisieren Katar aber schon seit Jahren. Denn die neuen Fußballstadien werden oft von ausländischen Arbeitern gebaut. Die arbeiten sehr hart und für sehr wenig Geld in Katar.
Steckbrief Katar:
Hauptstadt: Doha
Größe: 170 Kilometer lang, 80 Kilometer breit (etwa halb so groß wie Hessen)
Einwohner: Rund 2,6 Millionen (Köln hat eine Million)
System: Emirat – eine Monarchie; der König nennt sich Emir; aktueller Herrscher ist Tamim bin Hamad Al-Thani.
Religion: Islam; die Gesetze richten sich nach der Religion.
Sprache: Arabisch, Englisch weit verbreitet
Klima: fast nur Wüste, deswegen oft heiß
Sonstiges: In Katar gibt es sehr viel Erdöl und Erdgas – das hat das Land sehr reich gemacht.
Von Angela Sommersberg
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