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Bundestagswahl Nummer eins

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Alle vier Jahre wieder machen Erwachsene bei der Bundestagswahl mit. Bei dieser Wahl wird entschieden, welche Abgeordneten in unserem Parlament, also dem Bundestag, sitzen. Doch das war nicht immer so. Die ersten Bundestagswahlen fanden heute vor 70 Jahren statt. Sie waren etwas ganz besonderes.

Die Weimarer Republik

Um das zu verstehen, müssen wir einen kurzen Blick in die Geschichte werfen: Vor hundert Jahren gab es in Deutschland die Weimarer Republik (1918 bis 1933). In der Zeit durften die Bürger frei wählen. Doch dann wurde die Partei NSDAP immer beliebter. Ihre Mitglieder wurden Nazis genannt. Diese Partei gewann bei den Wahlen im Jahr 1933. Das bedeutete das Ende der Weimarer Republik, denn die Nazis und ihr Anführer Adolf Hitler wollten alleine herrschen. Deswegen änderten die Nazis viele  Gesetze und unterdrückten die Menschen. Sie verboten auch alle anderen Parteien. Deswegen konnten die Bürger bei den folgenden Wahlen nur die NSDAP wählen – die Wahlen waren also nur Schein.

Nach dem Krieg

Die Herrschaft der Nazis wurde immer heftiger, sie verfolgten alle, die anders dachten, töteten viele Menschen und wollten immer mehr Länder beherrschen. Deswegen kam es 1939 zum Zweiten Weltkrieg. Als der 1945 endete, waren die Nazis gestürzt, Deutschland hatte verloren. Das Land wurde von den Siegern  in vier Gebiete aufgeteilt: Über den Westen bestimmten die USA, Großbritannien und Frankreich – daraus wurde schließlich die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Über den Osten herrschte Russland – hier entstand die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Die BRD sollte eine Demokratie werden, in der alle gleichberechtigt und frei leben konnten. Die ersten Bundestagswahlen waren dafür ein sehr wichtiger Schritt.

Die ersten Wahlen

Die Wahl sollte allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim sein. Das gilt noch heute, denn so steht es in  unserem Grundgesetz, das erst  einige Monate vorher in Kraft getreten war. Männer und Frauen ab einem Alter von 21 Jahren durften damals an der Wahl teilnehmen. Und das machten auch  78,5 Prozent von ihnen.

Die Parteien

Weil die Nazis zuvor alle anderen Parteien verboten hatten, mussten diese sich  neu organisieren. Manche, wie die SPD, hatte es schon in der Weimarer Republik gegeben – andere gründeten sich neu. Dazu gehörten auch CDU und CSU. Am 14. August 1949 war es dann so weit: Bei der Wahl lagen SPD und CDU/CSU eng beieinander. Die SPD  bekam 29,2 Prozent der Stimmen, CDU/CSU  gewann die Wahl mit 31 Prozent. CDU/CSU bildeten schließlich eine Regierung zusammen mit der FDP und der Deutschen Partei (die es heute so nicht mehr gibt). Außerdem saßen viele kleine Parteien im Parlament. Denn damals gab es die Fünf-Prozent-Hürde noch nicht. Die sorgt heute dafür, dass Parteien, die weniger als fünf Prozent aller Stimmen bekommen, keine Abgeordneten in den Bundestag schicken können.

Konrad Adenauer

Konrad Adenauer (Foto: dpa)

Kommt dir Konrad Adenauer bekannt vor? Kein Wunder! Schließlich war dieser Mann sehr wichtig für Köln. Von 1917 bis 1933 war er Oberbürgermeister von Köln und hat viel für die Stadt getan. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er der  CDU bei und wurde dort sehr wichtig. Nach dem Wahlsieg bei der Bundestagswahl 1949 wurde Konrad Adenauer vom Parlament zum ersten Bundeskanzler Deutschlands gewählt. 14 Jahre lang hatte er dieses Amt inne.

von Angela Sommersberg

 

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