Wahrscheinlich hast du es gehört: In den letzten Tagen hat es auch in Deutschland Anschläge gegeben. In Würzburg attackierte ein Jugendlicher Reisende mit einer Axt, in München schoss ein anderer um sich. Zuletzt zündete am Sonntag ein 27-Jähriger eine Bombe vor einem Konzert. Solche Ereignisse können Angst machen – und zwar auch Erwachsenen. Das ist aber ganz normal, sagt Andreas Hamerski. Er ist Psychologe bei der Familienberatung der Stadt Köln und gibt dir Tipps, wie du dich jetzt verhalten kannst.
Information ist wichtig
Du hast vielleicht von den Anschlägen gehört, verstehst aber nicht richtig, was passiert ist. Es ist gut, wenn du mehr wissen willst und dir weitere Informationen holst. „Nichts macht mehr Angst, als wenn man Fragen hat, auf die man keine Antworten bekommt“, sagt Andreas Hamerski. Wichtig ist, wo du dir diese Informationen holst: Guck bitte auf Kindernachrichtenseiten. Auf unserer Internetseite duda.news findest du aktuelle Informationen, auch bei den Kindernachrichten logo oder im Radio bei kiraka. „Du solltest diese Nachrichten zusammen mit deinen Eltern anschauen“, rät der Experte. Manchmal ist es gut, wenn der Erwachsene neben dir den Ausknopf drücken kann.
Sprich mit Erwachsenen
Nach all den Informationen fühlst du dich vielleicht komisch. Du bist nervös, traurig und betroffen, weil Menschen gestorben sind. Egal, wie du dich fühlst – sprich mit einem Erwachsenen darüber. Reden hilft, das Chaos im Kopf zu ordnen. Und sobald du etwas ausgesprochen hast, bist du nicht mehr alleine damit. Oft können Erwachsene die Situation auch besser einschätzen.
Sicherheitskräfte tun alles
Weil die Anschläge so nah an deiner Heimat passiert sind, machen sie dir vielleicht extra viel Angst. Aber: Die Sicherheitskräfte tun alles, damit es nicht passiert. Gerade in den vergangen Monaten hat die Polizei hier in Köln viel mehr kontrolliert. Auch die Grenzen zwischen den Ländern in Europa werden wieder stärker bewacht. Und es gibt Geheimdienste, die Informationen sammeln und gefährliche Leute beobachten.
Das hilft dir jetzt
Warum macht uns Menschen so ein Anschlag überhaupt Angst? „Um uns gut zu fühlen, brauchen wir das Gefühl, die Kontrolle zu haben“, sagt Andreas Hamerski. Gerade fühlen wir uns aber, als hätten wir die Kontrolle verloren. Bis du dich wieder besser fühlst, wird es ein bisschen dauern. Überleg dir, wann du dich schon mal gefühlt hast wie jetzt. Vielleicht als im Herbst die Anschläge in Paris waren? Was hat dir damals geholfen?
„Wir Menschen haben Strategien, um mit der Unsicherheit umzugehen“, sagt der Fachmann. Manchen hilft es, ein Bild zu malen. Andere Kinder gehen mit ihrem Hund spazieren. Wieder andere brauchen ihren Kuschelhasen. „Ablenkung ist ein gutes Mittel“, sagt Andreas Hamerski. Egal, was dir hilft, es ist okay. Wenn du gerade nachts nicht ohne Licht einschlafen kannst, dann muss dir auch das nicht peinlich sein.
Von Angela Sommersberg
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