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Baby-Elefant im Kölner Zoo

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Er ist erst wenige Tage alt und wiegt schon 100 Kilo – doch das ist ganz normal. Im Kölner Zoo ist gerade ein Elefantenbaby zur Welt gekommen und bis Sommer folgen noch drei weitere. Warum das so besonders ist, erklärt Zoodirektor Theo Pagel.

Kinder

Wenn eine Elefantenkuh etwa zehn Jahre alt ist, kann sie Kinder bekommen. Sie ist fast zwei Jahre schwanger – also mehr als doppelt so lange wie eine Frau. Die Kuh bekommt ein Junges, das etwa hundert Kilogramm wiegt und etwa einen Meter groß ist.

Zwei Jahre lang kümmert sich Mama um die Kleinen. (Foto: Hans Feller)

Zwei Jahre lang kümmert sich die Mutter um das Baby, sie säugt es und bringt ihm bei, wie Elefanten sich verhalten. Bis es etwa zehn Jahre alt ist, bleibt das Kind bei seiner Gruppe.  „Eine Elefantenkuh kann ungefähr alle fünf Jahre ein Kind bekommen“, sagt Theo Pagel. Im Vergleich zu anderen Tieren ist das selten.

Insgesamt bekommt ein Elefant vier bis fünf Kinder in seinem Leben und wird etwa 50 Jahre alt. Dass jetzt vier der sechs möglichen Kühe in Köln schwanger sind, ist extrem besonders. „Das ist für uns das erste Mal und hochspannend“, sagt der Zoodirektor.

Drei der vier Elefanten werden  zum ersten Mal Mutter. So war das auch bei Maha Kumari, der Mutter des kleinen Jungen, der übrigens noch keinen Namen hat. Im Kölner Gehege leben nur Asiatische Elefanten.

Verhalten

Alle Kühe der Herde kümmern sich gemeinsam mit der Mutter um die Kinder. Die anderen Kühe nennt man Tanten. „Als unsere Elefantenkuh Marlar noch sehr klein war, ist ihre Mutter gestorben“, sagt Theo Pagel. „Aber alle Tanten waren für sie Mutter-Ersatz.“ Heute ist Marlar schwanger.

Alle Frauen in der Gruppe helfen, die Kleinen zu schützen. (Foto: Feller)

Die Tiere passen gut aufeinander auf:  Wenn Gefahr droht, stellen sich die starken Kühe nach außen und beschützen die Kinder in der Mitte. Die Tiere sprechen miteinander. Das funktioniert über Infraschall: Sie erzeugen tiefe Töne in ihrem Hals, die wir Menschen nicht hören können. Diese Töne werden  über den Boden übertragen. Möglicherweise können die anderen Tiere die Töne über die Fußsohlen wahrnehmen. In freier Wildbahn funktioniert das über viele Kilometer hinweg.

Theo Pagel erzählt: „Als vor einigen Jahren ein Zirkus in Köln-Deutz Station gemacht hat, konnten unsere Elefanten im Zoo mit den Tieren auf der anderen Rheinseite kommunizieren.“ Außerdem sprechen die Tiere über ihre Körperhaltung: Wenn sie mit dem Rüssel auf den Boden schlagen, sind sie nervös.

Verhalten

Die klügste Elefantenkuh wird Chefin der Herde. (Foto: dpa)

Elefanten leben das ganze Jahr über in einer Herde zusammen. Aber nur die Frauen mit ihren Kindern und Freundinnen. Die älteste und erfahrenste Kuh ist die Chefin der Herde. In der freien Wildbahn bringt die Anführerin die Gruppe zu Wasser- und Futterplätzen.

In der Herde im Kölner Zoo sind jetzt zwölf Frauen und Kinder, ihre Chefin heißt Kreeblamduan, das ist thailändisch für Blütenblatt. Sie ist 33 Jahre alt, kommt aus Bangkok und kümmert sich sehr gut um ihre Herde. Auch sie bekommt bald ein Kind.

Die Elefanten-Männchen gehören nicht zur Gruppe und kümmern sich auch nicht um die Kinder. Wenn ein Bulle etwa zehn Jahre alt ist, verlässt er die Gruppe und streift alleine in der Natur  umher. Auch die zwei Kölner Bullen haben im Zoo ihr eigenes Gehege. Zur Herde kommen sie nur, um sich mit den Weibchen zu paaren.

„Wenn die Tiere bereit zur Paarung sind, stellen sie sich an den Rand der Anlage und nehmen Kontakt miteinander auf“, sagt der Zoodirektor. Etwa dreimal im Jahr kommen die Tiere zur Paarung zusammen. „Aber wir lassen die Bullen auch so schon mal zur Herde.“

Wusstest du, dass

… dass Elefanten die größten und schwersten Tiere an Land sind? Ein Afrikanischer Elefantenbulle wird bis zu 3,20 Meter hoch, bis zu sieben Meter lang und etwa 5000 Kilogramm schwer.

….dass Elefanten wie eine Primaballerina auf den Zehenspitzen laufen? Sie sind sehr geschickt und leise. Der Spruch vom „Elefant im Porzellanladen“ ist also Quatsch.

….dass Elefanten Vegetarier sind und sich von Heu, Stroh, Ästen und Laub ernähren? Davon brauchen sie rund 150 Kilo am Tag.

…dass sie mit ihrem langen Rüssel nicht nur greifen und sich Essen ins Maul schieben können? Mit dem Rüssel atmen, riechen und tasten sie auch.

….dass die Stoßzähne der Elefanten ganz früher Schneidezähne waren? Sie haben sich in Millionen Jahren umgebildet und werden bis zu drei Meter lang und 200 Kilogramm schwer.

…dass der Asiatische Elefant in Indien, Myanmar, Thailand und Sri Lanka vom Aussterben bedroht ist? Es gibt nur noch rund 35.000 von ihnen. Sie werden gejagt – vor allem wegen der Stoßzähne aus Elfenbein.

….dass erwachsene Elefanten fast keine Haare haben? Dafür ist ihre ledrige Haut aber bis zu drei Zentimeter dick.

Von Angela Sommersberg

 

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